In vielen Foren und Blogs herrscht bezüglich Mover oder nicht eine Art Glaubenskrieg. Die einen Camper, die schon immer ohne Mover ausgekommen sind, finden einen Mover eine Modeerscheinung und überflüssig. Die anderen Camper, können sich Camping mit Wohnwagen ohne Mover nicht mehr vorstellen.Wir bekennen uns auch zu der 2.Gattung der Camper. Unser Wohnwagen hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 1750kg. Den bewegt man nicht mehr mit 2 Erwachsenen. Keine Chance.
Die Entscheidung
Seit 2015 sind wir Jahr für Jahr mit dem Wohnwagen unterwegs. Zunächst nur mit gemieteten, später dann mit dem eigenen. Bei den gemieteten Wohnwagen war nie ein Mover montiert. Unser erster geliehener Wohnwagen (LMC Style 490K) hatte ein zulässiges Gesamtgewicht von 1600kg. Das Rangieren ging mit 2 Erwachsenen gerade so. Jedoch hatten wir auch in dem ersten Urlaub schon feststellen müssen, dass die Hilfsbereitschaft auf Campingplätzen nicht mehr die ist, wie sie einmal früher war. Ohne aktives Fragen kam uns bei Wind und Regen keiner beim Einrangieren auf den Stellplatz freiwillig zur Hilfe. Schon damals hätten wir uns in der Situation einen Mover gewünscht.Der nächste Wohnwagen war dann nochmal eine Nummer größer. Mit dem LMC Vivo 520 TK und einem zulässigen Gesamtgewicht von 1800kg ging dann mit 2 Personen gar nichts mehr. Ohne weitere Hilfe von anderen Campern hätten wir den Wohnwagen nicht mehr bewegen können. Ab diesem Punkt war unsere Entscheidung gefallen, dass wir bei unserem eigenen Wohnwagen auf jeden Fall einen Mover montieren würden.
Die Wahl
Zur der Zeit, als wir unseren Wohnwagen gekauft hatten, hatten wir von Movern und welche verschiedenen Arten es gibt, null Ahnung. Leider war Beratung bei der Händlerin, von dem wir unseren WoWa gekauft hatten, nicht allzu groß geschrieben.
Die Movertypen
Bei den Movern wird zwischen halbautomatischen und vollautomatischen Typen unterschieden. Bei den halbautmatischen wird die Moverrolle entweder per Umlenkhebelsystem oder per Drehmechanismus an das Rad gedrückt.Der Vorteil bei halbautomatischen mit Drehmechanismus ist der, dass die Rolle stufenlos an das Rad gedreht werden kann. Somit ist gewährleistet das mögliche Abstandsänderungen zwischen Rolle und Rad ausgeglichen werden können. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, einen Akkuschrauber an der Hand zu haben, damit geht dann das Anlegen der Rolle an die Reifen auch schnell. Ohne dauert der Vorgang länger als bei einem halbautomatischen mit Umlenkhebelsystem.Der Vorteil bei halbautomatischen mit Umlenkhebelsystem ist der, dass es sehr viel schneller geht, die Moverrolle an das Rad zu drücken.Nachteilig kann gewertet werden, dass ein hoher Kraftaufwand erforderlich ist, die Moverrolle umzulenken.Wer den kompletten Komfort eines Movers haben möchte, für den sind vermutlich die vollautomatischen Mover die erste Wahl. Die Moverrolle wird bei diesen System vollautomatisch an das Rad gesetzt. Sehr oft dürften jedoch die höheren Anschaffungskosten das Killerkriterium für einen vollautomatischen Mover sein.
Weitere Kriterien
- Gewicht das Movers – Ein Mover wiegt ohne Batterie zwischen 30 und 40 kg.
- Gewicht des Wohnwagens
- Bodenfreiheit des Wohnwagens
Weiterhin sollte der Mover eine ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) haben, damit nicht noch ein Gang zum TÜV notwendig wird. Grundsätzlich sind alle gängigen Mover mit einer ABE ausgestattet. Wichtig dabei ist, dass diese ABE im Wohnwagen mitgeführt werden muss.Im folgenden haben wir einige der bekanntesten Mover in einer Liste aufgeführt.
halbautomatische Mover | |||||||
Mover: | Tandem-achser | App fähig | Gewicht ohne Batterie: | Max. Hersteller: | Typ: | Geschwindigkeit | Preis UVP |
Reich EasyDriver Basic 1.8/2.3 | Ja | ca. 33kg/ ca.35kg | 1800 kg bei 15% / 2300 kg bei 15 kg | einseitig drehen | € 1.049,- / € 1.349,- | ||
Reich EasyDriver Basic 2.8/3.1 | Ja | Ja | ca. 66kg/ ca.70kg | 2800 kg bei 12% / 3100 kg bei 12% | einseitig drehen | € 1.998,- / € 2.598,- | |
Go2 | 34 kg | 1800 kg bei 15% | einseitig Hebel | € 899,- | |||
Truma SX | 35 kg | 2000 kg bei 13% | einseitig Hebel | € 1450,- | |||
Enduro EM203 | ca. 37 kg | 1800 kg /1450 kg bei 18% Steigung | einseitig drehen | 10cm/s | € 680,- |
Vollautomatische Mover | |||||||
Mover: | Tandem-achser | App fähig | Gewicht: | Max. WoWa-Gewicht laut Hersteller: | Typ: | Geschwindigkeit | Preis UVP |
AL-KO Mammut M20 | 32 kg | 2250kg / 2000 kg bei 15% | Automatisch | € 2190,- | |||
AL-KO Mammut | 40 kg | 2200 kg bei 13% | Automatisch | ||||
Reich EasyDriver Pro 1.8/2.3 | Ja | ca. 32kg/ ca.34kg | 1800 kg bei 15% / 2300 kg bei 15% | Automatisch | € 1.599,- / € 2.099,- | ||
Reich EasyDriver Pro 2.8/3.1 | Ja | Ja | ca. 64kg/ ca.68kg | 2800 kg bei 12% /3100 kg bei 12% | Automatisch | € 3.098,- / € 3.998,- | |
Truma XT | 33 kg | 2350 kg bei 13% | Automatisch | ||||
Enduro EM505 | Ja | Ja | 35 kg/70kg | 2000kg/ 1750 kg bei 18% // 3000kg/ 2350 kg bei 18% |
Automatisch | 15cm/s | €1350,-/€2700,- |
Fazit
Pauschal lässt sich daher nicht sagen, welcher Mover der richtige für einen selbst und den Wohnwagen ist. Wir haben damals unserer ansässigen Werkstatt vertraut und uns für den Truma Go2 entschieden. Preislich lagen wir da mit einer sehr guten Gel-Batterie, einem guten Ladegerät und professionellem Einbau bei ca. 1850,- €.