Vielleicht geht es Euch genauso, wie uns damals. Wir waren an einem Punkt angelangt, an dem wir die ganzen Facetten des Campings ausprobieren wollten. Zunächst sind wir mit dem Zelt losgezogen. Ein Jahr später mieteten wir uns ein Wohnmobil und zu guter Letzt sind wir dann beim Familien-Caravan gelandet. Wir möchten hier in diesem Post Euch kurz schildern, wie wir damals vorgegangen sind und wie es natürlich den ein und anderen Fehler zu vermeiden gilt.
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Die Planung
Der Campingurlaub boomt. Und so gibt es eine größere Nachfrage an Miet-Wohnmobilen und -Wohnwagen als es das Angebot hergibt.
Wer auf die Hauptsaison angewiesen ist, sollte sich wirklich frühzeitig um ein Mietfahrzeug kümmern. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man schon im Januar auf die Suche gehen sollte, damit der Sommerurlaub in den Ferien wirklich stattfinden kann.
Ganz besonders gilt dieser Rat für Familien, da die Familiengrundrisse sehr begehrt sind und es schnell geht, dass die Fahrzeuge schon in dem geplanten Zeitraum vermietet wurden. Wir mußten feststellen, dass die meisten Vermietstationen sich immer mehr auf das Wohnmobilvermietgeschäft konzentrieren. Das wiederum hat zur Folge, dass sie den Bestand an Vermietwohnwagen reduzieren.
Bei unserer 2.Mietung hatten wir uns leider verkalkuliert. Wir machten uns Ende Januar auf die Suche nach 2 Mietwohnwagen, da sich unsere Eltern auch uns anschließen wollten. Hier im Rhein-Main-Gebiet hatten wir zu dieser Zeit schon keine Chance mehr. Wir mußten bis in den Hunsrück fahren, um doch noch den gemeinsamen, geplanten Urlaub in den Sommerferien durchziehen zu können. Alle Vermietstationen rund um Frankfurt hatten für uns keine Wohnwagen mehr zu vermieten.
Wann soll der Urlaub losgehen?
Wer kann, sollte versuchen in der Nebensaison einen Wohnwagen zu mieten. Wie schon oben geschrieben ist die Situation bei den Wohnwagen noch enger, als bei Wohnmobilen.
Außerdem gibt es sehr große Preisunterschiede zwischen Haupt- und Nebensaison. Bei Wohnmobilen sprechen wir hier schon von Schwankungen zwischen 20 und 40 Euro pro Tag. Nicht nur die Vermietung ist in der Hauptsaison teurer, sondern auch die Campingplätze schlagen ganz schön drauf. Wenn Ihr das Ziel habt, nur Wohnmobilstellplätze anzufahren, dann bedenkt bitte in der Hauptsaison, dass diesen Gedanken viele Wohnmobilisten pflegen. Besonders in den Touristenregionen könnt Ihr mit überfüllten Stellplätzen rechnen.
Was soll gemietet werden?
Unsere Empfehlung lautet da ganz klar …
Zu Anfang lieber etwas größeres Mieten!
Egal, ob nun Wohnmobil oder Wohnwagen. Es ist schon was anderes, mit der Familie auf so engem Raum längere Zeit zu wohnen. Dies gilt besonders, wenn das Wetter in dem Urlaub nicht mitspielt und sich der Urlaub sehr viel in dem Fahrzeug abspielt. Wir haben die Erfahrung in 3 Mietwagen-Urlauben machen müssen.
- Urlaub mit Wohnmobil -> für uns zu klein
- Urlaub mit kleinem Wohnwagen -> für uns zu klein
- Urlaub mit mittlerem Wohnwagen -> Jepp! Passt!
Ob der Campingurlaub erfolgreich wird, hängt auch von dem richtigen Grundriss des Wohnwagens ab. Vor allen Dingen Familien sollten sich am Anfang überlegen, wie die Bettaufteilung sein soll. Hierbei gibt es grundsätzlich 2 Lösungen. Entweder die Essecke muss zu einem Bett regelmäßig umgebaut werden, oder der Wohnwagen verfügt über Stockbetten.
Was wir bei unseren ersten Mietungen leider nie bei der Übergabe und Einweisung erzählt bekommen haben, waren Informationen über Beladung, Gewichtverteilung und zulässiges Gesamtgewicht. Auch die Tempo 100 Regelung für Gespanne, wurde nie in den Einweisungen angesprochen.
Kein Ahnung, ob die Vermietungen davon ausgehen, dass die Kundschaft, das schon alles weiß. Wir wussten es nicht, und wären wir in eine Kontrolle geraten, wäre es sicherlich teuer geworden.
Als wir damals die Wohnwagen gemietet hatten, wurden wir über die Beladung in keinster Weise aufgeklärt. Beim Wohnmobil ist die Beladung auch relevant, jedoch hat sie in unseren Augen nicht so einen großen Einfluss auf das Fahrverhalten. Beim Wohnwagen spielt es eine große Rolle, wie und wo die schweren Sachen platziert werden müssen. Wir werden hierzu noch einen separaten Post verfassen, in dem wir auf das Thema detailierter eingehen.
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Plant Ihr mit dem gemieteten Wohnwagen in oder durch die Schweiz oder die Niederlande zu fahren, dann denkt bitte unbedingt an die s.g. Hollandöse. Einen Post über diese findet Ihr hier.
Wie teuer ist so eine Mietung?
Um in das Camperleben reinzuschnuppern ist eine Mietung die beste Wahl.
Dennoch seid Euch bewusst, dass es sehr wahrscheinlich kein Low-Cost Urlaub wird. Insbesondere die Mietkosten pro Tag für Wohnmobile mit Familiengrundriss schlagen in der Hauptsaison zwischen 120 und 140 € zu buche. Dazu kommen dann noch die evtl. Kosten für die Campingplätze. Im Folgenden möchten wir Euch mal eine Beispiel-Kostenaufstellung für eine Vermietung mit einem Familienwohnwagen und einmal mit einem Familien-Wohnmobil machen:
Beispiel Wohnwagen mieten:
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Beispiel Wohnmobil mieten:
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Wo solltet Ihr mieten?
Habt Ihr Euch dann für eine Art entschieden, ist dann noch die Frage nach der Vermietung.
Wenn Ihr Euch für ein Wohnmobil entscheidet, dann habt Ihr wahrscheinlich kein Problem bei Euch in der Nähe eine Vermietstation zu finden. Bei Wohnwagen sieht es da ganz anders aus. Hat man sich auf einen bestimmten Grundriss festgelegt, schränkt sich die Auswahl drastisch ein. Vor allen Dingen Familiengrundrisse sind heiß begehrt, und der Markt kann die Nachfrage nicht bedienen.
Wir hatten solch eine Situation bei unserer 1. Wohnwagenmietung. Wir mussten damals ca. 100km zu unserer Vermietstation fahren. Das war schon von der Planung her ein Abenteuer. Klar festzustellen ist, das die Spontanität des Campings mit der Mietung verloren geht.
Der Mietvertrag
Der Mietvertrag beinhaltet dann die Bereitstellung des Fahrzeuges für die festgelegte Mietdauer. Hier muss darauf geachtet werden, dass einige Vermietstationen eine Übergabe nicht am Samstag machen, sondern nur am Freitag. Rücknahme ist meistens an Samstagen möglich.
Weiterhin enthält der Vertrag die Kosten für die Servicepauschale und evtl. Rabatte. Bei frühzeitiger Mietung, bieten viele Mietstationen Frühbucherrabatte an.
Bei uns gab es z.B. damals für die Miete des Wohnmobils 6% Rabatt, weil wir schon im Januar für den Sommer gebucht hatten.
Ab einer bestimmten Mietdauer (z.B. ab 14 Tagen) sind dann alle gefahrene Kilometer in dem Preis enthalten. Ist man bei der Mietdauer darunter, gibt es bei vielen Vermietern ein Tageslimit an erlaubten Kilometern.
Je nach gebuchten Zusatzaussattung (z.B. Grill, Fahrradträger, Campingstühle/-tische) sind auch diese in dem Mietvertrag gelistet.
Die Übernahme des Wohnmobils/Wohnwagens
An dem Übergabetag muss in den meisten Fällen eine Kaution (1000€) mitgebracht werden. Die Handhabung ist hierbei aber sehr unterschiedlich. Einige Vermietstationen möchten diese Kaution in Bar haben. Andere widerum belasten einem die Kreditkarte, der Betrag wird aber nicht gebucht. Wird das Fahrzeug unbeschadet zurückgebracht, wird diese Belastung „rückgängig“ gemacht.
Dann geht es an die Einweisung und den Check-Up des Fahrzeuges. Ihr solltet Euch das Fahrzeug ganz genau anschauen und alle Defekte, Kratzer und sonstige Beschädigungen in das Abnahmeprotokoll eintragen lassen. Somit gibt es bei Rückgabe auch keine Diskussionen, welcher Mängel nun schon war und welcher evtl. hinzugekommen ist.
Für Camperneulinge ist die Einweisung in die Gas-, Elektronik- und Wasseranlage ein wichtiger Bestandteil der Übergabe.
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Bei Wohnwagenmietung ist zu empfehlen, sich vom Vermieter auch noch Zusatzspiegel zu leihen.
Sind alle Formalitäten erledigt, kann es losgehen. Wenn Ihr das erste Mal mit Wohnwagen bzw. Wohnmobil fahrt, dann macht Euch mit den Abmessungen Eures Fahrzeugs schnell vertraut.
Grundsatzregel hierbei:
Kurven ausfahren, nicht schneiden! Beim Rechtsabbiegen möglichst weit weg von der Bordsteinkante und auch nach Möglichkeit ausholen.
Die Rückgabe des Wohnmobils/Wohnwagens
Nach einem hoffentlich unvergesslichen schönen Campingurlaub kommt dann leider der Tag, an dem das liebgewonnene Gefährt wieder zurückgegeben werden muss. Meistens sind die Rückgabe Termine am Vormittag, und die Übergabetermine am Nachmittag.
Auch das empfanden wir früher als großen Nachtteil eines Mietens. Für die Übergabe und Rückgabe gehen quasi jeweils ein Tag drauf. Dazu kommt noch, dass das Wohnmobil bzw. Wohnwagen so wieder zurückgebracht werden muss, wie das Fahrzeug übernommen wurde. Innen wird erwartet, dass das Fahrzeug besenrein sauber gemacht wird. Manche Vermietstationen fordern zudem eine Außenwäsche des gemieteten Fahrzeugs bevor es zurückgegeben werden kann.
Ist alles zur Zufriedenheit des Vermieters erledigt, bekommt man die 1000€ Kaution zurück.
Unser Fazit
Zum Reinschnuppern in das Camperleben ist ein vorheriges Mieten absolut zu empfehlen. Auch für Camper, die nicht die finanziellen Mittel haben, sich ein Wohnwagen oder Wohnmobil zu kaufen, ist das Mieten natürlich eine Option.
Wir für unseren Teil sind sehr froh, dass wir nicht mehr Mieten brauchen. Wir empfanden es als sehr umständlich mit dem Abholen und wieder Wegbringens des gemieteten Wohnwagens oder Wohnmobils. Es bedeutete für uns immer eine Wegstrecke von mindestens 30-40km einfach. Außerdem brauchten wir immer 2 Urlaubstage mehr. Warum das?
2 Wochen haben wir im Sommer Urlaub zur Verfügung. 14 Tage ist Mindestmietzeit bei Wohnwagen und Wohnmobil. Auch auf Campingplätzen muss damit gerechnet werden, dass diese auch eine Mindestaufenthaltsdauer fordern. Somit muss auch die Mietzeit 2 Tage verlängert werden.
Recht vielen Dank für den hilfreichen Post! Ausgezeichnet Blog.
Vielen Dank.
Hallo und vielen Dank für den Ihren Post! Lesenswert Tipp.
Vielen Dank. Das freut uns, dass wir mit dem Blog Ihnen weiterhelfen konnten. Viele Grüße Mathias